3. Juni 2020

Tipp der Woche: Natur-Park Schöneberger Südgelände

Von dropin-digital

Tipp der Woche: Grünes Berlin-Flora und Fauna inmitten der Metropole

Natur-Park Schöneberger Südgelände

Die Metropole Berlin erfreut sich weltweit größter Popularität. Unzählige Menschen, Kulturen und Interessen treffen hier aufeinander und bieten ein Angebot, das in seiner Form selten anzutreffen ist. Doch so faszinierend der urbane Dschungel auch ist, mitunter bedarf es auch mal eines ausgleichenden Gegenpols. Sicher, dafür bieten sich sonst in jedem Bezirk schönste Parks, Grünflächen und andere Erholungsflächen an. Doch in Zeiten von Corona und den daraus resultierten Distanz- und Abstandsmaßnahmen sollte man jene gegenwärtig nur mit Bedacht aufsuchen und bestenfalls meiden. Immerhin wollen wir doch alle Risiken, die zu einer potenziellen Verlängerung des gegenwärtigen Ausnahmezustandes führen könnten, verhindern.  

Jetzt kommen einem womöglich Areale im grünen, waldreichen Berliner Umland in den Sinn, gegebenenfalls auch im angrenzenden Brandenburg. Doch diese sind gleich mit zusätzlichen Kosten und langen, umständlichen Fahrzeiten verbunden oder setzen sogar ein Auto voraus. Doch zu meiner Überraschung gibt es einen mindestens ebenso erholsamen, ruhigen und grünen Bereich mitten in Berlin.

Nur eine Station vom leicht zu erreichenden Südkreuz, direkt am S-Bahnhof Priesterweg, findet sich der Natur-Park Schöneberger Südgelände. Der 1952 eingestellte Güter- und Rangierbahnhof wurde in zwischen 1980-1999 zu einem Naturpark entwickelt und zeigt eindrucksvoll wie die Natur sich über Jahrzehnte erholen und ihren Raum zurückholen kann.

Der im Zuge der Expo 2000 eröffnete Park ist direkt über den Südausgang des Bahnhofs barrierefrei zu erreichen.  Geöffnet wird täglich ab 09:00 Uhr, geschlossen frühestens zwischen 16-21:00 Uhr, je nach Jahreszeit bzw. Monat. Der Eintritt betritt 1,00 €, Kinder unter 14 Jahren haben kostenfreien Zutritt.  

Der Park bietet auf seinen 18 Hektar zwei Rundwege von je 1 bzw. 2,7 Kilometern und beherbergt eine mehr als imponierende Vielfalt. Über 400 Pflanzen und Pilze, rund 30 Brutvögel, knapp 60 Spinnen-, nahezu 100 Wildbienen- und mehr als ein Dutzend Heuschreckenarten sind hier mittlerweile anzutreffen. Abseits vereinzelt vorbeifahrender Züge hört man unzählige Vögel zwitschern. Verglichen zu den dichten und lebendigen Kiezen der Hauptstadt kommen Die Luftqualität und Geräuschpegel einem Kurort gleich, die Sauberkeit trägt hierzu nicht weniger bei.

Um den stählernen Wasserturm finden sich ein Kunstgarten, die aktuell geschlossene Lokhalle und eine imposante Dampflokomotive aus den Jahre 1940. Das Café Paresüd ist gegenwärtig auch geschlossen, Speisen und Getränke dürfen jedoch selbstverständlich mitgebracht werden.

Es gibt zudem für Interessierte einen Bereich zum Sprayen von Graffiti, gestattet jeweils von Montag bis Samstag ab 15:00 Uhr.

Sanitäre Anlagen sind selbstverständlich auch vorhanden und zudem erstaunlich sauber. Gerade im Zuge der aktuell zu beachtenden Hygienemaßnahmen sehr lobenswert. Hunde und Fahrräder sind übrigens nicht gestattet. Skateboards ebenso wenig, diese lassen sich dort jedoch ohnehin nicht nutzen. Die Fußwege bestehen überwiegend aus Kies, Schotter, Gras, Rinden oder Gitterflächen. Allerdings findet sich unweit der Parkanlage der Hans-Baluschek-Park. Auf dessen skatetauglichkeit werde ich hier nächste noch einmal genauer eingehen.

Es war zwar mein erster Besuch im Park, weitere werden jedoch mit Sicherheit folgen. Ich habe ein paar Bilder aufgenommen um euch einen bestmöglichen Eindruck zu bieten. Jenen sollte man sich zwecks positivem Überraschungseffekt am besten selbst machen. Enttäuscht wird man jedenfalls nicht. Ich war einem trüben Sonntag dort, die Besucherzahl entsprechend übersichtlich.